Keine Rede von Bürgerbeteiligung, wie das sonst in vorbildlicher Weise beim Bau eines Spielplatzes oder eines Parkes in Familienkonferenzen, Bürgersprechstunden oder dem Bürgerpanel geübt wird.
Ahoi Piraten und Mitbürger,
im Bezirksrat Mitte wurde die die Benennung eines bisher unbenannten Weges nach Wolfgang Besemer beschlossen (alle dafür außer Linke und Piraten).
Jürgen Junghänel
https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-0281-2016
Hier meine Rede dazu:
Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister, meine Damen und Herren,
Diesem Antrag kann ich nicht zustimmen.
Wie kommt er zu Stande? Da ruft der Oberbürgermeister mit einer Frist von 3 Tagen den Interkreis zu sich, schlägt die Namengebung vor. Und alle anwesenden Politiker – mit meiner Ausnahme – fallen in eine Jubeltonlage ob der guten Idee. Die Stimmung ist bestimmt von einer starken emotionalen Betroffenheit über den kürzlichen Tod des Namensgebers. Man macht den Antrag in weiteren 3 Arbeitstagen fertig.
Sogar die sonst üblichen Bedenken, dass der Namensgeber keine Frau ist, werden über Bord geworfen. Das ist in dieser Eile eine Politik von oben. Das ist Politik eines Establishments.
Keine Rede von Bürgerbeteiligung, wie das sonst in vorbildlicher Weise beim Bau eines Spielplatzes oder eine Parkes, in Familienkonferenzen, Bürgersprechstunden, dem Bürgerpanel geübt wird.
Gibt es das Bürgerpanel unter OB Schostok eigentlich noch? Es sollte mehrfach im Jahr durchgeführt werden. Die letzte Auswertung erfolgte vor einem Jahr. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört.
Dabei wäre diese Benennung analog zu den damaligen Fragen zu Hannover 2030 eine ideale Möglichkeit, die Akzeptanz von oder sollten wir sagen Bedürfnis nach diesem Namen mit dem Bürgerpanel abzufragen. Nein, schnell schnell. Eine verpaßte Chance!
Herr Bezirksbürgermeister, meine Damen und Herren
Wie wir an diesem Beispiel sehen, maßt sich die Politik an, mit Straßennamen, die man nicht so leicht ändern kann, ein Denkmal für die Zukunft zu setzen.
Die Leistung eines Menschen hier und jetzt kurz nach seinem Tod soweit zu beurteilen, dass sie für einen Straßennamen ausreicht, ist überheblich.
Wir brauchen in der Benennung von Straßen einen Paradigmenwechsel.
Man sollte nicht Namen auf Straßenschilder schreiben, um Personen, die sonst vergessen wären, ins Gedächtnis zu rufen. Nein! Man sollte anders vorgehen.
Nur dann, wenn nach Jahren die Persönlichkeit noch positiv im Gedächtnis der Bevölkerung ist, dann ist der Straßenname richtig.
In Berlin hat man inzwischen 12000 Unterschriften gesammelt, um eine David-Bowie-Straße zu bekommen. Nun, das wird es erst einmal nicht geben, weil in Berlin Straßen nur 5 Jahre nach dem Tod eines Menschen nach diesem benannt werden können. Dort hat man also schon einmal in der von mir angedeuteten Richtung von mehr zeitlichem Abstand gedacht. 5 Jahre halte ich aber trotzdem für zu kurz.
Nun ist ja von Herrn Prokisch der Einwurf gekommen, wenn man meinen Überlegungen folge, dann könne man Straßen nur nach Blumen benennen. Ja, man sollte vermehrt nach einfachen Begriffen suchen. Aber auch bei großen Persönlichkeiten, die noch im Bewußtsein der Bevölkerung präsent sind, hat es wenig Mangel.
Meine Damen und Herren,
ich war völlig platt, als es mit in kurzer Zeit gelang, diese Persönlichkeiten aufzustöbern, denen in Hannover keine Straße gewidmet ist: Plato, Sokrates, Verdi, Friedrich Engels, Karl Marx.
Laatzen und Langenhagen haben da keine Problem. Aber hier in Hannover hätten diese Herren keine Chancen, weil sie eben nicht weiblich sind. Dafür bekommen wir jetzt einen männlichen Musikproduzenten auf ein Schild.
Ich fasse zusammen:
Der Antrag wird in Hetze ohne den leisesten Versuch einer Bürgerbeteiligung durch dieses Gremium geschoben.
Eine enge zeitliche Nähe zum Todes eines Namensgebers erlaubt keine emotionslose Würdigung seiner Leistungen.
Der Antrag ist eine gute Gelegenheit, sich über das Dogma von Rot-Grün über die Bevorzugung weiblicher Straßennamen lustig zu machen.
Euer Jürgen
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Keine Rede von Bürgerbeteiligung, wie das sonst in vorbildlicher Weise beim Bau eines Spielplatzes oder eines Parkes in Familienkonferenzen, Bürgersprechstunden oder dem Bürgerpanel geübt wird.
Ahoi Piraten und Mitbürger,
im Bezirksrat Mitte wurde die die Benennung eines bisher unbenannten Weges nach Wolfgang Besemer beschlossen (alle dafür außer Linke und Piraten).
Jürgen Junghänel
https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/15-0281-2016
Hier meine Rede dazu:
Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister, meine Damen und Herren,
Diesem Antrag kann ich nicht zustimmen.
Wie kommt er zu Stande? Da ruft der Oberbürgermeister mit einer Frist von 3 Tagen den Interkreis zu sich, schlägt die Namengebung vor. Und alle anwesenden Politiker – mit meiner Ausnahme – fallen in eine Jubeltonlage ob der guten Idee. Die Stimmung ist bestimmt von einer starken emotionalen Betroffenheit über den kürzlichen Tod des Namensgebers. Man macht den Antrag in weiteren 3 Arbeitstagen fertig.
Sogar die sonst üblichen Bedenken, dass der Namensgeber keine Frau ist, werden über Bord geworfen. Das ist in dieser Eile eine Politik von oben. Das ist Politik eines Establishments.
Keine Rede von Bürgerbeteiligung, wie das sonst in vorbildlicher Weise beim Bau eines Spielplatzes oder eine Parkes, in Familienkonferenzen, Bürgersprechstunden, dem Bürgerpanel geübt wird.
Gibt es das Bürgerpanel unter OB Schostok eigentlich noch? Es sollte mehrfach im Jahr durchgeführt werden. Die letzte Auswertung erfolgte vor einem Jahr. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört.
Dabei wäre diese Benennung analog zu den damaligen Fragen zu Hannover 2030 eine ideale Möglichkeit, die Akzeptanz von oder sollten wir sagen Bedürfnis nach diesem Namen mit dem Bürgerpanel abzufragen. Nein, schnell schnell. Eine verpaßte Chance!
Herr Bezirksbürgermeister, meine Damen und Herren
Wie wir an diesem Beispiel sehen, maßt sich die Politik an, mit Straßennamen, die man nicht so leicht ändern kann, ein Denkmal für die Zukunft zu setzen.
Die Leistung eines Menschen hier und jetzt kurz nach seinem Tod soweit zu beurteilen, dass sie für einen Straßennamen ausreicht, ist überheblich.
Wir brauchen in der Benennung von Straßen einen Paradigmenwechsel.
Man sollte nicht Namen auf Straßenschilder schreiben, um Personen, die sonst vergessen wären, ins Gedächtnis zu rufen. Nein! Man sollte anders vorgehen.
Nur dann, wenn nach Jahren die Persönlichkeit noch positiv im Gedächtnis der Bevölkerung ist, dann ist der Straßenname richtig.
In Berlin hat man inzwischen 12000 Unterschriften gesammelt, um eine David-Bowie-Straße zu bekommen. Nun, das wird es erst einmal nicht geben, weil in Berlin Straßen nur 5 Jahre nach dem Tod eines Menschen nach diesem benannt werden können. Dort hat man also schon einmal in der von mir angedeuteten Richtung von mehr zeitlichem Abstand gedacht. 5 Jahre halte ich aber trotzdem für zu kurz.
Nun ist ja von Herrn Prokisch der Einwurf gekommen, wenn man meinen Überlegungen folge, dann könne man Straßen nur nach Blumen benennen. Ja, man sollte vermehrt nach einfachen Begriffen suchen. Aber auch bei großen Persönlichkeiten, die noch im Bewußtsein der Bevölkerung präsent sind, hat es wenig Mangel.
Meine Damen und Herren,
ich war völlig platt, als es mit in kurzer Zeit gelang, diese Persönlichkeiten aufzustöbern, denen in Hannover keine Straße gewidmet ist: Plato, Sokrates, Verdi, Friedrich Engels, Karl Marx.
Laatzen und Langenhagen haben da keine Problem. Aber hier in Hannover hätten diese Herren keine Chancen, weil sie eben nicht weiblich sind. Dafür bekommen wir jetzt einen männlichen Musikproduzenten auf ein Schild.
Ich fasse zusammen:
Der Antrag wird in Hetze ohne den leisesten Versuch einer Bürgerbeteiligung durch dieses Gremium geschoben.
Eine enge zeitliche Nähe zum Todes eines Namensgebers erlaubt keine emotionslose Würdigung seiner Leistungen.
Der Antrag ist eine gute Gelegenheit, sich über das Dogma von Rot-Grün über die Bevorzugung weiblicher Straßennamen lustig zu machen.
Euer Jürgen
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